Wiebke Hoogklimmer - Altistin, Produzentin und Regisseurin
Zigeunerlieder
von Johannes Brahms (1833-1897), Robert Schumann (1810-1856),
Peter Tschaikowsky (1840-1893), Antonin Dvorák (1841-1904)
und Franz Liszt (1811-1886)
Stefan Laska und Wiebke Hoogklimmer
"Zigeunerlieder - Zigeunerliedchen - Zigeunermelodien" lauten einige der zahlreichen Titel, deren sich romantische Komponisten wie Schumann, Brahms, Dvorák, Tschaikowsky oder Liszt für Vertonungen von Texten aus dem 19. Jahrhundert bedienten.
Warum dieses Interesse am "Zigeuner" und seiner Musik im 19. Jahrhundert?
Die Romantik ist als Ablösung und Abgrenzung zur Klassik erfüllt vom Gefühl der Sehnsucht: Sehnsucht nach der "Blauen Blume", Grenzüberschreitung, Sagen-, Märchenwelten, dem Geheimnis des Todes, nach dem Anderen, Wahren und Besseren, Aufbrechung der Formen etc.
Innerhalb dieser romantischen Sehnsucht stehen "Zigeuner" für grenzenlose Freiheit, Liebe ohne gesellschaftliche Zwänge, intensive Verbundenheit des Ichs mit der Natur, verschlungene Liebes-Todessehnsucht.
Dabei ist interessant, daß Schumann den politischen Aspekt des "Zigeuners" als verfolgte Volksgruppe betrachtet, Brahms folkloristische Texte über die "Zigeuner-Liebe" vertonte, Dvorák sich in seinen "Zigeunermelodien" mit dem "freien Zigeuner" auseinandersetzt und Liszt uns in der Vertonung des Lenau-Gedichts "Die drei Zigeuner" die eindeutigste Antwort gibt: Der neidvolle Blick eines bürgerlichen Reisenden aus seiner Kutsche heraus auf drei am Wegesrand liegende über ihre Zeit frei verfügende Zigeuner.
PROGRAMM
Johannes Brahms | Zigeunerlieder op. 103 |
(1833-1897) | 1. He, Zigeuner |
2. Hochgetürmte Rimaflut | |
3. Wißt ihr, wann mein Kindchen | |
4. Lieber Gott, du weißt | |
5. Brauner Bursche | |
6. Röslein dreie | |
7. Kommt mir manchmal in den Sinn | |
8. Rote Abendwolken zieh'n |
Dmitrij Schostakowitsch | 3 phantastische Tänze op. 5 |
(1906-1975) | 1. Allegretto |
2. Andantino | |
3. Allegretto |
Robert Schumann | Zigeunerliedchen Nr.1 op. 79 Nr. 7 |
(1810-1856) | Zigeunerliedchen Nr. 2 op. 79 Nr. 8 |
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Aram Chatschaturjan | Toccata (Allegro marcatissimo) |
(1903-1978) |
Antonin Dvorák | Zigeunermelodien op. 55 |
(1841-1904) | 1. Mein Lied ertönt, ein Liebespsalm |
2. Ei, wie mein Triangel wunderherrlich läutet | |
3. Rings ist der Wald so stumm und still | |
4. Als die alte Mutter | |
5. Reingestimmt die Saiten | |
6. In dem weiten, breiten, luft'gen Leinenkleide | |
7. Darf des Falken Schwinge |
Franz Liszt | Die drei Zigeuner |
(1811-1886) |
Wiebke Hoogklimmer, Alt
Stefan Laska, Klavier
Wer noch etwas mehr über den "Zigeunerbegriff" erfahren möchte, kann hier klicken und findet einen Artikel aus dem Programmheft, entnommen aus: Reimer Gronemeyer, Georgia A. Rakelmann: Die Zigeuner. Reisende in Europa, 1988
Stefan Laska, geb. 1962, erhält seinen ersten Klavierunterricht mit 6 Jahren. Er beginnt sich bereits früh für Kammermusik und Liedbegleitung zu interessieren und wirkt in mehreren Schulopern und Konzerten mit.
1981 wird ihm im Rahmen des Wettbewerbes Jugend musiziert in der Landesstufe für das Fach Klavierbegleitung eine Sonderprämie der Leistungsstufe I zuerkannt.
Ab 1982 studiert er an der HdK Berlin Klavier (Prof. Bella Jasper-Tomka).
1987, nach Beendigung seines Studienganges folgen weitere 4 Jahre des Klavierunterrichts bei Allan Marks (später Prof. für Klavier an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler").
1987-1989 ist Stefan Laska Mitbegründer der musikalischen Cabaret-Gruppe Trivital und wirkt dort in mehr als 40 Aufführungen als Pianist und Sänger mit.
1988 ist er zusätzlich als Unterhaltungs- und Jazz-Pianist vor der Talkshow Freitagnacht für den SFB tätig.
Seit 1986 ist Stefan Laska als Klavierlehrer an der Musikschule Tiergarten beschäftigt und verfolgt eine rege Konzerttätigkeit im solistischen als auch im kammermusikalischen Bereich. [zurück]
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